Samstag, 11. Juli 2015

39. Tag

Schwere Beine

91 km, D: 16,8 km/h, Fahrzeit: 6:25 h, 441 hm
Campingplatz in Enonteklö, Finnland

Das Frühstück im Camp hat gemundet, mit 3 Scheiben selbstgebackenem Brot, Müsli, Ei, Orangensaft und Tee.
Heute ging es bereits nach wenigen km über den Grenzfluss nach Finnland, nach
Muonio auf die E08. Es war wie ein Paukenschlag, aus der schönen Einsamkeit in den Trubel der Zivilisation, zumindest was den Verkehr betrifft. 50 km mussten wir auf der E08 gen Norden fahren. Habe ich mich gestern noch gewundert über die wenigen Autos und total fehlenden Womos und Caravans – die bevorzugen die besser ausgebaute Straße auf der finnischen Seite des Flusses. Und das war die letzten beiden Tage sehr schön für uns.
Die Etappe sollte zum Zielcamp nur 87 km lang sein, weshalb ich mir etwas Entspannung zur schweren gestrigen Etappe erhoffte. Doch weit gefehlt. Der Wind machte uns vom ersten Meter an das Leben schwer, und die letzten 27 km auf der 93 zwangen mich zum eisernen Durchhalten. Dann wieder die Frage, was erwartet uns am Ziel. Gibt es am Camp ein Restaurant oder Einkaufsmöglichkeit? Außer einer weiteren Tüte Outdoormahlzeit aus meiner Notration hatte ich nichts. Erstaunt waren wir, dass dieses Enonteklö schon mal eine Kirche hat und doch Häuser im Umkreis von vielleicht 2 km. Also muss es doch ein Lebensmittelladen geben. An einer Tankstelle gleich am Ortseingang die Info: in 500 m, aber die machen gleich zu. Na so was, es ist doch erst 17:00. Wir kamen zu spät. 18:00 ist Schluss, und wir mussten uns erinnern, dass Finnland eine Stunde voraus ist. Am Sonntag, also morgen ist ab 11:00 geöffnet. Für uns normal zu spät, aber in unserem Rhythmus ist das 10:00 und das ist ok. Wir werden uns auf jeden Fall für zwei Tage Fahrt eindecken, denn die Gegend ist einsam.
Ein Abendessen haben wir doch noch bekommen, ein Spezialburger mit Pommes, mal wieder in Ermangelung einer Alternative. Na wenigstens sind wir satt und mussten die Notreserve nicht angehen.
Schon die letzten Tage haben sich die Ortsnamen, wenn man überhaupt von Ortschaften reden kann, weg vom bisherigen Schwedischen entfernt, zu einer noch ungewohnteren Schreibweise. Doch heute in Finnland sind die Namen so fremd und richtige Zungenbrecher schon beim geistigen lesen, von der Aussprache ganz zu schweigen.
Ein Thema in eigener Sache. Ab und zu bekomme ich ein Mail aus der Heimat. Darüber freue ich mich wirklich sehr: Da haben die mich noch nicht vergessen. Gerne würde ich auf jedes Mail ausführlich antworten, doch die Zeit habe ich leider nicht. Deshalb fallen die Antworten auch recht kurz aus, zugunsten natürlich vom Blog, der meist eine Stunde in Anspruch nimmt (Dank auch des Mäuseklaviers auf meinem S5). Bitte habt dafür Verständnis, denn mein Tag ist ausgefüllt vom Aufwachen bis zum Einschlafen. Gestern allerdings inkl. einer einstündigen zwangslosen Unterhaltung mit dem Campbesitzer, was so eine Reise ungeheuer bereichert. Mal sehen, ob ich demnächst mal meinen Tagesablauf schildern kann. Heute auf jeden Fall nicht mehr, denn für mich ist es gleich halb elf und spätestens 7:00 möchte ich wach werden aber ohne Wecker. Dass man nach einem Radeltag müder ist wie ohne dürfte nachvollziehbar ein. Also Schluss für heute. Morgen geht es nach Norwegen.

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