Sonntag, 26. Juli 2015

54. Tag: Auf der Fähre nach Bodø / Tagesablauf

Die Fähre von Moskenes nach Bodø legt gerade ab, genau 10.30. Hätte nicht gedacht, dass die bei dem Andrang um 9.45 das schaffen. 3:00 Stunden dauert die Überfahrt.

Heute Nacht hat es noch lange geregnet mit Unterbrechungen. Wach wurde ich schon um halb sechs, als die Sonne auf das Zelt schien. Habe leise mein Frühstück an der Sitzgruppe gerichtet und verspeist. Dann war es auch schon vorbei mit der Sonne. Dunkle Wolken zogen auf, doch bis zur Abfahrt blieb es trocken. Temperatur: 11°. Auf der Fähre ist es angenehm warm.

Habe jetzt Zeit meinen normalen Tagesablauf zu schildern, wie versprochen.
In der Regel stelle ich keinen Wecker und wache zwischen 6 und 7 Uhr auf, sammle mich und schäle mich so langsam aus dem Schlafsack. Schön ist es, wenn die Sonnenwärme mich aufweckt - leider zu selten. Dann gleich in die Radklamotten. Kein Protest bitte - Wäsche kommt später. Jetzt wird erstmal Frühstück vorbereitet, also Kocher zusammengebaut und Wasser aufgesetzt, Geschirr gerichtet, Banane zerdrückt, Müsli und Joghurt oder Milch (ersatzweise Milchpulver mit Wasser vermixt) hinzu, Tee aufgebrüht und guten Appetit. Sollte ein Sitzgruppe in der Nähe sein, dann dort. Falls nicht am Zelteingang, bei Regen im Zelt. Gespült wird mit dem restlichen Wasser. Jetzt folgt die umgekehrte Reihenfolge. Kocher zerlegen, Geschirr zusammenpacken und in der Packtasche verstauen. Schlafanzug und Schlafsack samt Inlay habe ich schon so hingelegt, dass alles auslüftet, bei trockenem Sonnenschein außen auf dem Zelt. Ca. eine bis eineinhalb Stunden sind vergangen. Jetzt kommt die oblgatotische Sitzung und die Körperpflege inkl. der täglichen Rasur an die Reihe. Da ich nicht wild campe, steht da immer ein "Servicehaus" in sehr unterschiedlichen Ausstattungen zur Verfügung. Als alter Camper hat man aber so seine Techniken, um das Ganze hygienisch zu absolvieren. Zurück am Zelt gilt es zu packen (falls nicht noch Radpflege ansteht, wie Kette, Schaltung und Bremse ölen - die Gelenke, nicht die Beläge). Schlafsack in den Kompressionssack, Inlay ebenfalls, Kopfkissen entlüften und einpacken, den Bezug separat. Dann die Isomatte entlüften und komprimieren. Jetzt muss alles in den 5 Packtaschen verstaut werden. Wenn das Zelt leer ist, wird das "ausgefegt" mit einem Tuch. Erst dann wird es abgebaut und die Heringe mit einem gebrauchten Tempo gereingt. Hat es geregnet, versuche ich gleich nach dem Aufstehen das Zelt mit einem Tuch so gut es geht abzutrocknen und zu lüften. Bis zum Abbau ist es dann in der Regel innen und außen trocken. Falls nicht, muss es halt feucht eingepackt werden. Schließlich muss alles auf dem Rad verstaut werden. Nichts darf wackeln, was das Rad bei Abfahrten ins Schlingern bringen könnte. Wenn die Trinkflaschen gefüllt sind - eine mit Wasser, eine mit Eistee aus Pulver und Wasser angerührt, und ein letzter Check durchgeführt ist,  kann es losgehen. 2,5 bis 3 h sind mittlerweile vergangen. Es ist also meist 9.30 bis 10.00 Uhr.

Ja dann folgen mehrere Stunden Fahrt natürlich mit Pausen zum Fotografieren, etwas Essen aus der "Bordverpflegung" (meist Kekse, Nussmischung, Müsliriegel oder süße Stückchen), kurzes Grspräch mit anderen Radlern, die man trifft oder Einkaufen. Je nach Lust, meist aber nach Verfügbarkeit der Camps peilen ich 17.00 an am Ziel zu sein. Es wurde aber auch schon mal später, so 19.00 oder früher, 16.00.
Dann heißt es am Camp anmelden, einen möglichst ebenen Platz für die 3 qm Zelt zu finden und das Zelt aufzubauen. Meist trifft man auf Zeltnachbarn und muss sich austauschen. Bis dann das Zelt eingeräumt ist, kann schon mal eine Stunde vergehen. Danach ist die Hygiene dran, die obligatorische Dusche meist mit Haarwäsche. In "Zivilklamotten" wird dann dinniert, mal im Camprestaurant (z. B. zur Not mit Fertigpizza), oder im Zelt mit Eingekauftem (z. B. Lachs mit Brötchen). Fünf von sieben meiner mehr oder weniger schmackhaften Outdoorgerichte, die nur mit heißem Wasser zubereitet werden, sind schon weg. Bis dann wieder alles aufgeräumt ist, kann es schon nach 20.00 sein. Zeit für den Blog. Falls mir danach die Augen noch nicht zufallen, habe ich auf meinem Kinder Lesestoff. Doch das ist eher selten.
Natürlich ist nicht jeder Tag gleich, aber bei so einer Reise ist man flexibel und reagiert auf Bedarf und Stimmung. Der Tagesablauf ergibt sich halt aus vielen Umständen. Besonderheiten sind ja in dem täglichen Blog beschrieben.

In ca. 20 Minuten sind wir in Bodø. Dort werde ich den Campingplatz aufsuchen. Das Wetter ist bis jetzt akzeptabel. Mal sehen, wie es weitergeht.

 

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