Donnerstag, 30. Juli 2015

58. Tag: Und erstes kommt es anders, und zweitens als man denkt.

Genau! Gestern habe ich noch versucht Fährtickets von Oslo nach Kopenhagen und dann zwei Tage später weiter nach Kiel zu bekommen. Auch mit Hilfe von meinem Sohn David habe ich nur eines bekommen, von Oslo direkt nach Kiel. Heute Morgen hat sich ergeben, dass das so gut war. Habe von meinem Cousin einen Anruf bekommen, dass mein "Radler"-Onkel verstorben ist. Ihm habe ich meine Leidenschaft fürs Rad und Radfahren zu verdanken. Sein Ende war zwar zu erwarten, doch hätte ich ihm gerne noch von meiner Reise erzählt. Jetzt habe ich wenigstens die Möglichkeit bei seiner Beerdigung Abschied zu nehmen, da ich sowieso schon Sonntag in Kiel angekommen wäre. David holt mich dann in Kiel ab. Soweit die aktuelle Situation für die Heimfahrt.

Als ich heute Nacht mal aufgewacht bin, war ich etwas verwirrt. Es war fast dunkel. Das hatte ich schon lange nicht mehr.
Wie geplant, bin ich mit dem Bus nach Trondheim gefahren und wurde dort überrascht. Die Olavsfesttage und Bryggeri Festivalen  waren in vollem Gange. Das Letztere ist Norwegen größtes kulinarisches Fest mit Fokus auf lokalen Produkten und Spezialitäten, was ich genossen habe. Die Olavsfesttage ist Norwegen größtes Kirchen' und Kulturfesival. Am Nidarosdom konnte ich einer musikalischen Darbietung für Kinder erleben.
Die Dombesichtigung mit Führung und die 172 Stufen zum Turm waren Pflicht und Kür gleichzeitig. Hinter dem Dom lockte mich noch ein historischer Markt. Schließlich wollte ich die "Alte Brücke" und die Krisiansten Festung sehen. Auf dem Weg dorthin konnte ich den weltweit einzigartigen Fahrradlift bestaunen. Hätte ich mein Rad dabei gehabt, ich hätte es probiert. Eigentlich funktioniert er ganz einfach. Man bleibt auf dem Rad und den rechten Fuß stellt man auf eine schräge Fläche. Wie wenn man sich abstoßen wollte. Aus dieser Schräge kommt ein Keil auf dem man den Fuß stehen lässt. Da der Keil sich bergwärts bewegt, geht es mit dem Rad aufwärts. Einfach, aber gewusst wie. Tolle Erfindung.
Nach 6 h war es dann an der Zeit zum Camp zurückzufahren. Die Busfahrerin sprach sehr gut Deutsch beim Kauf des Tickets. Auf meine Frage, woher sie so gut Deutsch kann, kam die Antwort: "Als Deutsche sollte man das können." Logisch.
Morgen ist die Nacht wieder sehr früh zu Ende. Um 5.00 klingelt der Wecker. Um 8.23 fährt der Zug, und ich habe ca. 1 h Fahrzeit mit dem Rad. Am Nachmittag bin ich in Oslo. Samstag legt um 10.00 das Schiff ab.
Gute Nacht.

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