Sonntag, 19. Juli 2015

47. Tag: Ein langer Tag

Den Wecker hatte ich mir auf 3:15 gestellt. Wach geworden bin ich jedoch schon 2:30 und konnte nicht mehr einschlafen. Also schon angefangen zu packen möglichst ohne Lärm. Ralph aus Aachen habe ich, wie vereinbart, um 3:15 geweckt, Martin und Anke kurz danach. Nach meinem Mini-Frühstück fuhren wir zu viert die 8 km nach Honningsvag zum Hurtigrutenkai. Bei der Ankunft lief auch schon die MS Lofoten ein, das älteste (Bj. 1964) und kleinste Schiff (87 m) der Hurtigruten ein. Am Kai warteten mit uns neben normalen Passagieren 12 Radler und ein Motorradfahrer. Der musste leider wieder umkehren, da das Schiff nur einen schmalen Gangway hat. Auf die Minute genau starteten wir um 5:45 südwärts. Das Ticket konnte man wirklich auf dem Schiff lösen, so wie Anke und Martin es beschrieben hatten. Natürlich haben wir das Frühstück gleich mit gebucht. Das genossen wir vier reichlich, doch das was Ralph an Mengen verspeiste, hat uns alle überrascht.
In Hammerfest wurden wir mit Glockengeläut begrüßt und hatten einen Aufenthalt von zwei Stunden. Zunächst verabschiedeten wir Ralph, der Richtung Alta radeln wollte, um anschließend einen Hügel zu erklimmen, der eine tolle Aussicht über Hammerfest bot. Die nördlichste Stadt (Honningsvag hat keine Stadtrechte) hat eher den Charakter einer Industriestadt.
Auf der Weiterfahrt haben wir uns zu dritt, Anke, Martin und ich gut unterhalten. Die beiden sind wahre Norwegenfans und haben mir viele Tips für Tromsø und die Weiterfahrt gegeben. Ihr Urlaub endet in Tromsø. Mit dem Flieger geht es nach Hause.
Nachmittag waren wir uns schnell einig, dass wir das Dinner an Bord ausprobieren wollen. Gesagt, getan. Ein Vier-Gänge-Menü.
Tromsø kam näher ( Ankunft 23:45) und wir begaben uns zu den Rädern. Anke und Martin hatten im Vorfeld auf dem Camp eine Hütte reserviert. Ich wollte in ein Hotel und 24 h später weiter mit der Hurtigruten nach Harstad fahren. Im allerletzten Moment kam mir die Idee gleich weiter nach Harstad zu fahren und dort auf den Camp. Ankunft in Harstad ist 8:30. So hätte ich nur einen langen Tag und keine drei kurze Nächte.
Irgendwie war ich programmiert, dass man ohne Kabine nur 18 oder 24 h fahren darf. Ich also zur Rezeption und nachgefragt. Kein Problem. Also schnell Anke und Martin verabschiedet und ein Plätzchen zum Schlafen gesucht. Im Salon habe ich einen freien Dreisitzer gefunden, auf dem ich es mir so gemütlich wie möglich machte. Na ja, für 4 h Schlaf mit etlichen Unterbrechungen hat es gereicht. Kurz vor 5 war es dann endgültig mit dem Schlafen vorbei. Meine Knochen wollten nicht mehr so verkrampft liegen. So habe ich diesen Blog geschrieben und warte jetzt auf das Frühstück. Draußen regnet es.

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