Freitag, 5. Juni 2015

2. Tag


Navi führt mich in den Wald

93 km, D: 14,5 km/h, Fahrzeit: 6.26 h, 723 hm
Campingplatz am Gederner Stausee

Nach der kurzen Nacht war ich 9.20 Uhr wieder auf dem Rad. Da ich von meiner gespeicherten Tour gestern abgewichen bin, habe ich dem Navi das ursprüngliche 1. Ziel eingegeben. Das Navi führte mich im eigentlichen und übertragenen Sinn in den Wald, obwohl ich doch bei der Planung nur befestigte Wege eingegeben hatte. Dann  schickte es mich auf einen Weg, den es nicht gab. Also einen Parallelweg genommen, bis ich vor der Autobahn stand. Der Weg ging laut Navi auf der anderen Seite weiter. Aber wie über die Autobahn kommen? In Sichtweite sah ich eine Brücke, und es gab auch einen Weg dorthin. Dort angekommen stand ich ca. 6 m unter der Brücke. Es sollte einen Weg geben zurück bis zu Beginn der Rampe, aber wo? Der Waldboden war relativ unbewachsen, so dass ich mein 52 kg-Gefährt 100 m geschoben habe. Hinter der Brücke ging es moderat weiter und nach 35 km war ich dann über dem Main am Ziel der ursprünglich 1. Etappe. Also wären das keine 137 km gewesen, sondern ca. 150, ohne meine Umwege.
Von nun an wurde es hügelig, was sich auch in der Durchschnittsgeschwindigkeit zeigte. Ich hatte einen neuen Campingplatz ausgewählt und ins Navi eingegeben. In einem Biergarten habe ich mich mit einem Apfelschorle gestärkt und von einem Radlerpaar nur noch ca. 20 km zum Platz signalisiert bekommen. Irgendwann sagte das Navi noch 5 km. Ich hatte aber nichts mehr zum Trinken. In einem kleinen Dorf fragte ich eine Frau nach einer Gaststätte. Fehlanzeige. Sie bot mir Wasser an, was ich gerne angenommen habe. Zum Glück. Sie erklärte mir nämlich, dass es zum besagten Platz noch ca. 20 km wären. Und das stimmte leider. Das Navi führte mich auch über Feldwege aus Natursteinen, die ich absolut meiden wollte. Sch.... Navi. Dabei dachte ich noch im Laufe des Tages, dass es vielleicht doch eine  „innige Freundschaft" werden könnte zwischen Navi und mir. Endlich kam ich in Sichtweite zum Campingplatz. Wow, und der Reifen hat gehalten - dachte ich. 50 m vor der Rezeption Plattfuß. Dann noch die Info: der Platz ist voll und meine Stimmung auf dem Nullpunkt. Die freundliche Dame an der Rezeption hatte Mitleid und mir einen Platz auf einem Notterrain angewiesen. Irgendwie war ich aber doch nicht so fertig wie am Vortag. Trotzdem dachte ich schon an einen Ruhetag – zum "Runterkommen", Reifenficken, Navistudium und weiterer Rutenplanung. Zur Abwechslung gab es nach der Dusche mal Spagetti  Bolognese am Camp-Restaurant. Habe nette Nachbarn, die mir zum Flicken eine Fußpumpe angeboten haben. Vielen Dank, werde sie morgen benötigen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen