25. Tag

Nichts Besonderes

99 km, D: 17,5 km/h, Fahrzeit: 5:39 h, 783 hm
Camp bei Harmanger, 26 km nördlich von Hudiksvall

Der Platz heute Nacht lag direkt an einer Flussmündung. Ich war schon wach, da hörte ich ein sehr lautes Rauschen. Beim Umschauen woher das kommt, habe ich riesige Wassermassen an einer Stelle in den Fluss strömen sehen. Nach einiger Zeit war der Spuk vorbei. Die Erklärung erhielt ich vom Campchef: Der Fluss wird gestaut. Da es wohl geregnet hatte, musste viel Wasser abgelassen werden.

Hätte ich heute nicht gewusst, dass Samstag ist, man hätte es wieder an den vielen alten US Cars bemerkt. Die wurden heute wieder zur Wochenendfahrt mobilisiert.
Nach Söderhamn wurde es wieder einsam auf den Straßen. Manchmal dauerte es mehrere Minuten, bis sich wieder ein Fahrzeug durch das von weitem zu hörende Fahrgeräusch anmeldete. Leider blieb es nicht so. Die letzten 15 km musste ich auf der E 04 abspulen.

Fast hätte sich die Campsucherei wie gestern gestaltet. Ein sicherer Platz war nach 75 km erreicht. Das war mir aber heute zu früh. Auf der Karte war einer nach ca. 100 km eingezeichnet, nur, den konnte ich im Navi und Internet nicht bestätigen. Der nächste wäre dann über 20 km weiter mit einem großen Umweg zu erreichen gewesen. Also Risiko und ich habe mich schon murrend auf den weiter entfernten Camp eingestimmt. Doch dann die Überraschung durch ein Hinweisschild. Ich war happy weil ich ziemlich fertig war, durch den Gegenwind und die vielen Höhenmeter.

Was mir nun schon seit Tagen am Wetterbericht auffiel: Immer sind die beiden nächsten Tage als nicht so gut angesagt, die darauf folgenden schon. Das war schon in Gemleby, in Stockholm, in Uppsala und auch heute. Wann kommen nun die schönen Tage? Auch heute hatte ich Glück und bin unter den dicken Wolken nur mit ein paar Tränen besprenkelt worden.

Das Abendessen war heute außergewöhnlich. Eine Rinderbrühe, ein Berliner mit Pudding gefüllt, ein weiteres süßes Stückchen und Himbeeren. Beim Einkaufen im COOP habe ich ein min. 30 cm langes, eingeschweißtes Sandwich mit Schinken und Käse entdeckt. Da konnte ich mich nicht mehr halten. Schon 100 m weiter habe ich das Ding verdrückt. Der große  Hunger blieb am Abend dann aus. Irgendwie werde ich morgen schon über die Runde kommen.

Habe mal nachgeschaut. Zum Nordkap sind es noch runde 1.100 km – Luftlinie, real leider noch ca. 1.500 km. Da muss ich noch viele Schweinehunde überwinden, wenn ich es realisieren will.
Werde mich jetzt bei den letzten Sonnenstrahlen zum Schlafen vorbereiten.